Schola Cantorum Basiliensis
Ein sehr spannendes Projekt an dem wir mitarbeiten durften. Ziel war es ein Instrument zu bauen, welches durch einen originalgetreuen Nachbau, den gleichen Klang wie das Original aufweist. Das grösste Problem bestand in der Herstellung der Trommelzargen. Diese bestehen bei der Trommel von 1689 aus einer einzigen Holzplatte mit einer Länge von 190 cm und einer Breite von 46 cm und das bei nur 5 mm Stärke. Da das Holz der Zaeslin-Trommel per Endoskop nicht eindeutig zu bestimmen war, und mehrere Quellen von Eichenholz sprechen, war dies unsere erste Wahl. Anfragen bei verschiedenen Holzhändlern und Sägewerken machten schnell klar, dass es sehr schwierig werden würde, solche Platten in der erforderlichen Breite ohne Spannungsrisse zu bekommen. Wenn man eine Platte aus der Mitte eines Baumes sägen würde, hat man zwar Riftholz (mit senkrecht stehenden Jahresringen), dafür aber in der Mitte des Brettes den sehr labilen Kernbereich. Sobald man sich aus der Baummitte heraus bewegt, liegen die Jahresringe insgesamt schräger, die Brettmitte ist stabiler, aber der Gesamtdurchmesser des Baumes muss noch grösser sein. Für eine Platte mit 50 cm Breite wäre demnach ein Baum mit mindestens 80 cm Durchmesser (incl. Splintholz, dem weicheren Holz direkt unter der Rinde) erforderlich. Bäume mit einem solchen Durchmesser, mit geradem Wuchs und ohne Risse oder Krankheiten im Kernbereich, sind heute sehr selten. Im 17. und 18. Jahrhundert allerdings gab es nach Information des Dendrolabors Zürich noch gesunde Eichen mit Durchmessern von über 120 cm. So war es damals möglich nur die Hälfte eines aus der Mitte des Baumes gesägten Brettes zu verwenden, das man dann ohne Rissbildung trocknen konnte.
das original



Der Nachbau
Ziel des Nachbaus war nicht eine optische Kopie des Originals, sondern vielmehr das Verwenden der exakt gleichen Materialien und Dimensionen um den Klang der Trommel zu rekonstruieren


